Zum Fruehstueck gibt’s 8.6 Knoten

Als uns heute ein Squall waehrend des Fruehstueckens wegen des Regens nach innen schickte und wir kurz darauf rekordverdaechtige 8.6 Knoten liefen, haette es uns schon klar sein sollen: Heute kommt Leben in die Sache.
Und tatsaechlich ist der Pazifik erwacht und hat uns am Nachmittag nochmal einen Squall geschickt, der ordentlich Dampf drin hatte. Wir Schoenwetter-verwoehnten Dauerschlaefer haben einen der wichtigsten Seglerregeln leider nicht beachtet: ‘Reffe, sobald du das erste mal daran denkst !’ So hat uns der Squall dann auch mit seinen Zaehnen gepackt und die Rancho mal auf die Seite gelegt. Schnell die Genua weg ! Doch denkste: Die Fock liegt schoen im Segelsack verpackt auf der Reffleine und sorgt dafuer, dass sich eben diese in der Trommel verheddert, so bekommen wir das Segel nicht schnell genug weggerollt. Ergebnis: ein zwei Meter langer Riss am Unterliek. Eiiiiii !!!!
Tja. Kurz darauf war dann aber die Genua doch geborgen und das Grosssegel im dritten Reff. Wir liefen mit dieser minimalst-Besegelung noch immer ueber fuenf Knoten.
Der Squall war nach gut einer Stunde durch und statt acht Windstaerken haben wir nun konstant 6 Beaufort mit regelmaessigen Boen. Als Segel stehen zur Zeit das Gross im dritten Reff und die kleine Fock, womit wir noch immer knapp sieben Knoten fahren. Die Wellen haben sich auch auf eine ganz adaequate Groesse eingependelt. Ist immer recht schwer zu schaetzen. Normalerweise ca. 2-3m aber es gibt immer wieder welche die doppelt so groess sind und uns am Wellenkamm angelangt eine schoene Fernsicht bringen, bevor wir dann im Wellental mit dem Grossbaum eine tiefe Furche durch’s Wasser ziehen.
Wir hatten probiert, die gerissene Genua zu bergen, doch bei dem Wind ist dies zu gefaehrlich und nicht notwendig, da wir die Fock benuetzen koennen. Sobald der Wind nachlaesst, werden wir die etwas kleinere Genua 3 in die Rollreffanlage einziehen.
Waehrend der gesamten Aktion hatten uns quasi als seelische Unterstuetzung eine Schule von Delfinen begleitet. Leider haben wir kein Buch oder Schaubild ueber Meeressaeuger, so wissen wir die Gattung nicht. Aber vielleicht schreibt uns ja jemand ? Sie waren schwarz, etwa drei Meter lang mit stark abgerundeter Nase und ebenso stark gekruemmter Rueckenflosse. Als erstes dachten wir eigentlich, es waeren Wale, doch das Verhalten war eindeutig Delfinmaessig. (Wellen Surfen, Spruenge, Gruppenakrobatik, etc.)
Ansonsten segeln wir nun relativ ruhig dahin, haben vorhin gegessen und Gui geht gleich mal schlafen um fit fuer die Nachtwache zu sein.

LATITUDE: 04-06.36S, LONGITUDE: 112-11.00W, COURSE: 259T, SPEED: 7.1, WIND: ESE 6, DISTANCE: 1623nm

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2 Responses to Zum Fruehstueck gibt’s 8.6 Knoten

  1. Christoph says:

    Das inspiriert mich ja wieder die Suchmaschinen heiß laufen zu lassen. Ganz schön interessant diese Welt der Delfine.
    Meine Tipps: Schwarzdelfin oder Borneodelfin. Ich fasse Euch mal was von der Wikipedia zusammen. Ich hoffe das Warten aufs Modem lohnt sich für Euch und Ihr erkennt sie:

    Schwarzdelfine: Körperlänge bis zu 2,1m, Masse ca. 100 Kg, Größe kann stark variieren. Die größten Exemplare finden sich in den Küstengewässern vor Peru. Die Rückenfärbung der Delfine liegt zwischen dunkelgrau und schwarz, wobei ihre Finne an der Vorderkante dieselbe Färbung trägt, an der Hinterkante jedoch deutlich heller ist; die Kehle und der Bauch sind hellgrau bis weiß. Auf jeder Seite verläuft ein weißer Streifen vom Rücken bis hin zu einem breiten, hellgrauen Fleck am Schwanz. Zwischen diesem Fleck und dem Streifen verbleibt ein charakteristischer, dornförmiger Abschnitt der dunklen Rückenfärbung, durch welchen diese Spezies stets zu erkennen ist.
    Schwarzdelfine leben in den Küstenbereichen Südamerikas im Bereich von Chile, Peru, Argentinien und den Falklandinseln, an der Westküste Afrikas vor Namibia und Südafrika sowie an der Ostküste Neuseelands. Daneben kann man sie auch bei Tasmanien, New South Wales und verschiedenen Inselgruppen der südlichen Ozeane finden. Sie können weite Strecken zurücklegen, dabei geht man jedoch nicht von regelmäßigen Wanderungen aus.

    Borneodelfine: maximal 2,70m und 210 Kg. Schnauze auffällig kurz, ebenso die Rückenfinne, die Brustflossen (Flipper) sowie die Schwanzfluke. Rücken ist schwarz, die Bauchseite weiß mit leichtem rosa Schimmer. Vom Kopf, genauer von der Basis der Melone bis zur Schwanzwurzel, zieht sich ein heller Streifen, der nach hinten hin breiter wird und zugleich an Deutlichkeit verliert. Darunter liegt ein schwarzer Streifen, der auf dem oberen Bereich der Schnauze beginnt und sich dann in zwei Äste teilt. Einer dieser Äste färbt die Unterlippe und zieht hinunter zur Brustflosse, wo er in die schwarze Färbung derselben übergeht. Der andere Ast führt über das Auge an der Seite entlang und endet im Bereich des Anus. Über die tatsächliche Verbreitung der Borneodelfine ist nur sehr wenig bekannt. Sie leben vor allem im Bereich der offenen See in den südlichen Bereichen des Indischen Ozeans sowie im Südpazifik.

  2. nikola says:

    eieiei.. son pech! zum glück habt ihr noch eine genua dabei! wir fiebern mit euch (sitzen grad immer noch im hafen und warten auf unser repariertes lenkgetriebe.. hmpf) islas cies haben wir schon begutachtet… sehr schön! aber der strand daneben hat uns noch besser gefallen.. jetzt wollen wir einfach nur weiter, aber euren blog zu lesen ist fast wie selber segeln! ahoi ihr lieben!